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last update: 01. Juni 2023
John Wesley

 
John Wesley
 

 

John Wesley (* 17. Juni 1703 in Epworth, North Lincolnshire; † 2. März 1791 in London) war ein englischer Erweckungsprediger und einer der Begründer der methodistischen Bewegung.

 
Leben und Werk
 

John Wesley wurde am 17. Juni 1703 in Epworth in Lincolnshire geboren, als fünfzehntes von neunzehn Kindern. Sein Vater, Samuel Wesley, kam aus einer anglikanischen Pfarrerdynastie. Seine Mutter, Susanna Wesley geb. Annesley, die „Mutter des Methodismus“, war die Tochter eines puritanischen Pfarrers und eine für ihre Zeit ungewöhnlich gebildete, fromme Frau. Mit dreizehn Jahren befasste sie sich intensiv mit den kirchlichen und dogmatischen Kontroversen ihrer Zeit, entschloss sich selbständig, der anglikanischen Kirche beizutreten und setzte bei ihrem Vater durch, dass sie in der Anglikanischen Kirche konfirmiert wurde.
Susanna Wesley kümmerte sich intensiv um die Erziehung ihrer Kinder: Die Kinder lernten das Vaterunser, sobald sie reden konnten. Mit fünf Jahren lernten sie lesen und begannen in der Folge den Tag immer mit einem Kapitel der Bibel und einem Psalm, dann folgte Grammatik, Mathematik, Geschichte, Geographie, Autoren wie John Milton und William Shakespeare, alles nach einer von Susanna Wesley entwickelten Lernmethode. Die Mädchen bekamen den gleichen Unterricht wie die Jungen, und eine Schwester von John konnte mit acht Jahren bereits im griechischen Neuen Testament lesen. Daneben achtete die Mutter sehr auf Disziplin und anständiges Benehmen.
Mit fünf Jahren wurde John im letzten Moment aus dem brennenden Elternhaus gerettet, ein Erlebnis, das ihm bis ins Alter in lebhafter Erinnerung blieb.
In Oxford gründete sein Bruder Charles 1726 mit zwei Mitstudenten den „Holy Club“, in dem sie sich zum Bibelstudium und vertieften geistlichen Leben zusammenfanden. Nachdem John sich ihnen angeschlossen hatte, wurde er sehr schnell der Leiter und Organisator der Gruppe. Sie studierten täglich drei Stunden das Neue Testament, fasteten zweimal wöchentlich, besuchten Gefangene, Kranke und Arme und spendeten alles Geld, das sie nicht unbedingt zum Lebensunterhalt brauchten. Die Gruppe, wegen ihres methodisch geführten Gemeinschaftslebens spöttisch „Methodisten“ genannt, vergrößerte sich, und 1735 trat ihr auch George Whitefield bei.
1728 erhielt John die Priesterweihe und wirkte als Dozent am Lincoln College der Universität Oxford.
1735 ging er mit seinem Bruder für zwei Jahre als Missionar nach Georgia. Auf der Überfahrt nach Amerika schloss er sich einer Gruppe der Herrnhuter Brüdergemeine um Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf an und war beeindruckt, als diese, Männer, Frauen und Kinder während eines fürchterlichen Seesturms ruhig ihre Psalmen sangen, während die Engländer auf dem Schiff in Panik gerieten.
Zurück in England, hatte erst Charles und wenige Wochen später auch John ein Bekehrungserlebnis, das sie von einem unbefriedigten kirchlich-dogmatischen Christentum zur vollen Heilsgewissheit kommen ließ. Beide nahmen an, dass der heilige Geist von ihrer Seele Besitz ergriffen hätte. Bei John war der Auslöser Luthers Einführung zum Römerbrief.
Nach einem Besuch in Herrnhut entwickelte er eine intensive evangelistische Tätigkeit, beginnend als Open-Air-Prediger in Kingswood und Bristol, wo er den Bergarbeitern vor ihren Kohleminen predigte. Aus seinen peinlich genau geführten Tagebüchern ist ersichtlich, dass er unermüdlich von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf ritt und täglich vier bis fünf Predigten hielt. Dies blieb so bis zu seinem Tod – er soll insgesamt 40.000 Predigten gehalten haben, oft vor Tausenden von Zuhörern. 
Der Inhalt war: Buße, Sündenvergebung, Heilsgewissheit, Wiedergeburt unter Betonung von Christi Heilstat.
John Wesley war nicht nur Prediger und Theologe, sondern auch ein begabter Organisator: Er fasste die Leute, die nach seinen Predigten ihr Leben ändern wollten, in kleinen Gruppen (Klassen) zusammen, die sich durch Bibelstudium, Einzelseelsorge und gegenseitige Rechenschaftspflicht bei der Stange hielten, er ernannte Laienprediger und organisierte jährliche Konferenzen, um sich über den Methodismus in Theorie und Praxis auszutauschen.
Von Anfang an hatte er auch eine ausgeprägte Neigung zur sozial-diakonischen Tätigkeit. Er kämpfte für Reformen im Gefängniswesen und für die Abschaffung der Sklaverei. Er richtete Volksbibliotheken ein und sammelte Geld zum Aufbau von vorbildlichen Schulen. Er richtete Darlehenskassen zur Selbsthilfe ein. Er kümmerte sich ferner um die Volksgesundheit, indem er eine Poliklinik und Armenapotheken gründete, Bücher über Volksmedizin verfasste und – angeregt durch Benjamin Franklins „electric treatment machine“ – die Elektrotherapie mittels „electric shock machines“ zur Heilung diverser Krankheiten, vor allem zur Behandlung nervöser Störungen, einführte (vgl. John Wesley: The Desideratum, or Electricity made Plain and Useful, London 1760). Er hielt Elektrizität für die „Seele des Universums“, für eine Art Feuer, das das Blut im menschlichen Körper in Wallung bringt – interessant insofern, als ja auch die direkte Einwirkung des heiligen Geistes auf die menschliche Seele ein zentraler Aspekt seiner Lehre war.
Weiter glaubte er, wie viele seiner Zeitgenossen, fest an Gespenster, stellte sie auf die gleiche Stufe wie Engel und sah im Geisterglauben einen Beleg dafür, dass die menschliche Seele unsterblich sei. In seinen Tagebüchern berichtet er von Geistererscheinungen und Wundern, die er und seine Anhänger erlebt haben. Sein unerschütterlicher Glaube an derartige Erscheinungen rührt von Erlebnissen in seinem Vaterhaus her, in dem angeblich der Poltergeist Old Jeffery sein Unwesen trieb. Als Zwanzigjähriger berichtet er in einem Brief an seine Mutter von einem Haus, das von Gespenstern heimgesucht wurde. Ein weiterer Geist soll einer gewissen Mrs. Barnesley zu jenem Zeitpunkt auf freiem Felde erschienen sein, als ihre Mutter starb. Angesichts der rein materialistischen Weltanschauung, die sich in weiten Kreisen bis hinein in die Kirche von England ausgebreitet hatte, sah Wesley in solchen Erscheinungen ein wichtiges Argument gegen den Deismus und den Atheismus. In diesem Zusammenhang konnte er sogar schreiben, dass ein Leugnen von Hexerei einem Leugnen der biblischen Wahrheiten gleichkäme:
 
„giving up witchcraft is, in effect, giving up the Bible“.


Wesley glaubte fest an göttliche Führung. In seinen jüngeren Jahren ließ er bei zahlreichen wichtigen Entscheidungen, die zu treffen waren, nach biblischem Vorbild das Los entscheiden, was zu tun sei, um so die Entscheidung Gottes Willen zu überlassen. Auch schlug er zu Beginn seiner Predigten oft die Bibel zufällig irgendwo auf, weil er überzeugt war, Gott weise ihm so die Stelle an, über die es am jeweiligen Tag zu predigen galt. Wesley orientierte sich hierbei an der Herrnhuter Praxis, für jeden Tag einen Bibelspruch auszulosen, der für den jeweiligen Tag als religiöse Leitlinie galt.
In seinen späteren, reiferen Jahren distanzierte sich Wesley allerdings ausdrücklich von schwärmerischen Auffassungen und verwies insbesondere auf die Bibel: „Verlass dich nicht auf Visionen oder Träume, auf plötzliche Eingebungen oder starke Gemütsbewegungen irgendeiner Art! Bedenke: Nicht durch solche Dinge sollst du 'Gottes Wille' bei bestimmten Gelegenheiten erkennen, sondern durch Anwendung der klaren biblischen Regel mithilfe der Erfahrung und der Vernunft und unter dem ständigen Beistand des Geistes Gottes!“
Seine Sozialwerke finanzierte er aus dem Erlös seiner Schriften, während er selbst sehr sparsam lebte.
Er starb am 2. März 1791 in London.

 
Theologie
 

John Wesley hat keine systematische Theologie hinterlassen, und noch weniger seine Anhänger auf eine Sonderlehre verpflichtet, aber er hat deutliche theologische Akzente gesetzt, die bis heute für die methodistischen Kirchen wesentlich sind.
• John Wesley vertrat entschieden das Konzept der allgemeinen Gnade Gottes im Gegensatz zur calvinistischen Lehre von der doppelten Prädestination – dieser Punkt war es auch, der John Wesley und George Whitefield, theologisch trennte, obwohl sie sich menschlich Zeit ihres Lebens die größte Hochachtung entgegenbrachten. Nach John Wesley gilt Gottes Gnade allen Menschen ohne Unterschiede, bedingungslos, ohne irgendwelche Vorleistungen. Beim Menschen wird dabei nur vorausgesetzt, dass er Ja sagt zu dieser Gnade, die Gott ihm in Jesus Christus zeigt, obwohl der Mensch diese Gnade nicht verdient hat.

  • Wesley dachte ökumenisch – ihm ging es um die Sammlung und innere Einheit aller Christen
  • Christsein war für ihn weder eine bloße innere Herzensangelegenheit noch eine bloß formale Sache, sondern Form, Dienst, Verantwortung und Organisation.
  • Wesley war einer der ersten, der die Auffassung vertrat, dass Mission die Aufgabe der Christen in der modernen Welt sei.
  • Er verband verständliche Predigt und theologische Klarheit. Selbst ein hochgebildeter Mann, forderte er auch von seinen Laienpredigern eine überzeugende Bildung.
  • Er verband Heilsfreude und Heiligungsernst auf eine einzigartige Weise mit missionarischer und diakonischer Aktivität.

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