Der Bezirksvorstand Delmenhorst - Neerstedt
Auch das Schiff, das sich Gemeinde nennt, braucht eine Stelle, an der alle Fäden zusammenlaufen. Bei einem richtigen Schiff spricht man von der „Kommandobrücke“.
Dort sind die Leute, die den Kurs festlegen, das Ruder führen und auf die richtige Geschwindigkeit achten. Von dort werden Arbeitsaufgaben an die Besatzung verteilt. Die Mitglieder des Bezirksvorstands Delmenhorst-Neerstedt sehen sich in der Verantwortung, diese wichtige Aufgabe im übertragenen Sinn für die Gemeinde wahrzunehmen.
Natürlich hat ein Vorstand den anderen in den Gemeinden nicht einfach zu sagen, was sie zu machen haben. Aber Vordenken, Ideen und Visionen entwickeln, dazu entsprechende Vorschläge aus der Gemeinde aufgreifen und daraus einen verheißungsvollen Weg gestalten, das sollte er tun. Darin liegt durchaus eine Herausforderung. Denn da sind ja auch noch viele andere Dinge, die einen Vorstand in Beschlag nehmen können. Die Klärung organisatorischer und finanzieller Angelegenheiten, die Verwaltung des Kircheneigentums und andere Dinge, die das bestehende Gemeindeleben betreffen. Natürlich hat sich ein Vorstand auch darum zu kümmern. Aber wenn das seine Hauptbeschäftigung ist, dann bleibt die Gemeinde wie ein Schiff, das immer nur im Hafen liegt und es nicht schafft, zu neuen Zielen auszulaufen. Zugleich rostet mit der Zeit alles fest und das Schiff, das sich Gemeinde nennt, dümpelt nur noch dahin.
Die Mitglieder des Vorstands haben sich also immer wieder zu fragen: Wie und auf welches Ziel hin wollen wir – oder noch besser gesagt: sollten wir in Bewegung sein? Dazu ist es unerlässlich, sich an den Aussagen der Bibel, insbesondere des Neuen Testaments, zu orientieren. Bei genauem Hinsehen wird dort deutlich, dass eine Gemeinde in rechter Weise in Bewegung ist, wenn in ihr vier wesentliche Bereiche gelebt werden, nämlich:
Menschen zum Glauben zu erwecken und sie darin zu vergewissern. Dies geschieht durch die Verkündigung des Evangeliums von Jesus und das persönliche Glaubenszeugnis.
Gemeinschaft mit Gott und untereinander zu suchen und zu pflegen. Dies geschieht durch den Gebrauch der „Gnadenmittel“ (Gottesdienst, Mahlfeier, Bibellesen, Gebet u.a.m.) und gegenseitiges Anteilnehmen.
Sich zu befähigen, in zeitgemäßer Weise vom Glauben reden zu können.
Sich in ganzheitlicher Nachfolge einzuüben. Dies geschieht durch einen missionarischen Lebensstil, der sich für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einsetzt und sich Menschen diakonisch zuwendet.
Als Vorstand wollen wir uns darum kümmern, dass wir als Gemeinde auf diese Weise und zu diesem Ziel hin in Bewegung sind. Dabei liegt die Herausforderung auch darin, darauf zu achten, dass alle vier Bereiche gleichmäßig stark zum Zuge kommen und nicht etwa ein Teil davon im Vordergrund steht, während der andere vernachlässigt wird. Dies gilt es konkret auszugestalten. Eine wahrlich nicht geringe Aufgabe, die manchmal auch zu groß und unmöglich scheint. Und doch kann es gelingen. Erstens weil wir Gott immer wieder um die Leitung Seines Geistes bitten dürfen. Und zweitens, weil die diesjährige Jahreslosung uns an etwas Ermutigendes erinnert: „Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.“ (Lukas 18, 27)